Happy schreiben? Kannte ich nicht.
Schreiben war für mich das notwendige Übel, eine Qual, ein Graus. Jetzt kann ich happy und easy schreiben.
Hier Persönliches zu meinem Schreiben + 4 Tipps.
Das Schreiben ist schon lange in meinem Leben, obwohl ich es mir nie aktiv ausgesucht habe. Es ist mir passiert. Es war für mich das notwendige Übel; um mich auszudrücken, um Dinge in die Welt zu bringen, um im Bildungssystem und in meinen Jobs zu bestehen. Es gibt nur wenige Momente in meiner Vergangenheit, an die ich mich aber gut erinnern kann, in denen sich das Schreiben leicht und schön und manchmal auch befreiend für mich angefühlt hat.
Das waren meine ersten Schätze, meine happy memories, die ich gut hüte. Früher waren diese Schätze Glücksfunde. Ich habe nicht verstanden, warum ich wann happy schreiben kann und die meiste Zeit aber nicht. Mittlerweile ist mein Schatzberg riesig geworden. Ich habe so viele happy und easy Schreib-Momente sammeln können, insbesondere weil ich nun:
das Schreiben als einen Prozess sehe, der aus unterschiedlichen Phasen besteht.
meine bisherigen Schreibstrategien kenne und weiß, welche mir, wann gut tun und welche nicht.
Tools und Tricks kenne, die mich in meinem Schreib-Prozess unterstützen.
weiß, dass ich nicht allein bin. Viele Menschen tun sich schwer beim Schreiben und kämpfen mit unangenehmen Gefühlen. → Gleich der Apell: Brecht dieses Tabu, redet über eurer Schreiben mit anderen. Das kann so gut tun! ❤
Warum sind diese Schätze an „Happy-Schreib-Momenten“ so wichtig?
Sie helfen mir enorm, wenn ich an mir und meinem Schreiben zweifle. Diese Schätze geben mir den Push, Mut und Zuversicht.
Es gibt noch mehr, dass beim Schreibeinstieg, im Schreibprozess, bei Schreibblockaden, bei negativem Feedback hilft. Da hab ich mittlerweile einen riesigen Methodenkoffer dafür ;) Aber das kommt in meinen nächsten Blog-Posts.
Wie hab ich davor geschrieben?
Bevor ich das alles gewusst und erfahren und ausprobiert und verinnerlicht habe? Ich kann mich gut daran erinnern. Früher hat mich hat alles andere immer mehr interessiert und das Schreiben war das notwendige Übel für mich. Das war auch die Story, die ich erzählt habe:
„Als Journalistin liebe ich die Recherche, die Interviews, das Unterwegs sein, das Aufspüren von Geschichten. Das Schreiben kommt ganz zum Schluss und muss halt gemacht werden, damit die Geschichte rausgeht.“
Oder dann später, als ich mich als Autorin literarischer Texte vorgestellt und definiert habe:
„Das Schreiben ist für mich grausam und schmerzvoll. Wenn ich nicht solche Glücksgefühle hätte, wenn der Text dann fertig ist und somit die Qual des Schreibens quasi übermale, würde ich gar nicht mehr schreiben.“
In meinem Studium und auch später in meinem Job an der Uni, habe ich das Schreiben bis knapp vor die Deadline aufgeschoben. Kein Wunder, wenn ich das so in mir abgespeichert habe, dass Schreiben unangenehm, ja sogar schmerzhaft ist.
Glücklicherweise war und bin ich vom Schreibtyp her eine sogenannte “Spontan-Schreiberin”, das heißt, ich tu mir leicht, in kurzer Zeit (und unter Druck) viel Text zu produzieren. Das hat seine Vorteile, aber auch seine Nachteile. Zum Beispiel, wenn ich den Text ein paar Stunden vor Abgabe geschrieben habe, hat mir die Zeit zum Überarbeiten gefehlt; manchmal habe ich ihn nicht mal mehr durchgelesen. Rechtschreibung und Grammatik habe ich schon während dem Schreiben ausgebessert. Da tu ich mir glücklicherweise sehr leicht damit. (Damals wusste ich eigentlich auch gar nicht, wie Überarbeiten geht, abseits von Rechtschreibung und Grammatik.)
Das Schreiben und Arbeiten knapp an der Deadline hat mich quasi zu Höchstleistungen getrieben. Aber passieren darf da halt auch nichts. Mein Stresslevel war also immer wahnsinnig hoch. Das hat mir auch nicht gut getan auf die Dauer.
Außerdem war ich nie wirklich zufrieden und happy mit meinen veröffentlichten Texten (obwohl viele davon eh recht gut waren, so im Rückspiegel betrachtet), aber für mich waren sie nicht fertig. Und es war lange Zeit, sehr hart für mich, sie dann nochmal zu lesen. Ich hatte Angst davor, in den Texten Fehler zu finden. Oder Passagen, wo es mit mir durchgegangen ist und ich z.B. ohne Filter geschrieben habe. Heute würde ich das Gefühl als Scham bezeichnen. Kein gutes Gefühl. Und nicht gut, wenn ich Scham mit meinem Schreiben in Verbindung bringe. Mein Schatzberg an guten Schreib-Momenten ist dadurch sicher nicht gewachsen.
Zusätzlich kommt bei mir noch ein Hang zur Prokrastination dazu. Das ist auch nach wie vor eine meiner größten Hürden beim Schreiben: Das Anfangen mit dem Schreiben. Aber dazu schreibe ich in einem späteren Blog-Post.
Versöhnung
Das Schreiben ist schon lange in meinem Leben. Wir haben gute, aber auch viele schlechte Momente miteinander erlebt. Ich will das Schreiben aber in meinem Leben behalten, es ist einfach für mich die beste und schönste Form mich auszudrücken und Dinge in die Welt zu bringen. Im Schreiben komme ich zu Ideen, im Schreiben sortiere und entwickle ich. Meine Fantasie und Geschichten-Baukunst wird durch das Schreiben zur Höchstleitung getrieben. Ich brauch also quasi das Schreiben in meinem Leben und da bin ich froh, dass das Schreiben nurn für mich easier und happier geworden ist.
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Gehts dir ählich? Gings dir ähnlich oder ganz anders?
Was sind deine Happy und Un-Happy-Schreibmomente?
Wie schreibst du, was hast du für Strategien? Willst du mehr über dich und dein Schreiben rausfinden?
Ich freu mich über deine Nachricht ❤